So funktioniert Siebdruck: Das Motiv & der Film

Der erste Schritt im Prozess – das Motiv! Wenn wir auf ein beschichtetes Sieb unsere Motiv belichten wollen, könnnen wir dies mit einem Film tun. Dazu drucken oder zeichnen in schwarz auf eine transparente Folie, mit der wir dann später unser Sieb beim Belichten abdecken können.

Eine guter Film ist essentiell, damit dein Siebdruck gelingt. Fehler bei diesem Schritt können dein Druckbild signifikat beeinträchtigen. Hier gibt es einen Überblick, wie das mit dem Belichten überhaupt funktioniert und was du beim Erstellen eines Motives beachten solltest.

Beim Erstellen eines Motives gibt es grundsätzlich drei Dinge zu beachten:

  • Deine Vorlage muss Schwarz-Weiss sein, ohne Graustufen
  • Für mehrfarbige Motive musst du die Farben separieren, und einzelne schwarze Vorlagen erstellen
  • Beachte die Mindeststrichstärke und vermeide zu feine Details

Schwarz weiss

Die lichtempfindliche Emulsion mit der wir unsere Siebe beschichten, funktioniert binär: Entweder die Schicht härtet unter dem Licht aus und ist dichtet das Sieb komplett ab, also keine Farbe beim Drucken. Oder sie bleibt dort wo wir beim Belichten abdecken auswaschbar, beim Drucken kommt dort Farbe durch. Also entweder Farbe oder nicht, Zwischenschritte sind nicht möglich.

Das bedeutet, dass unser Motiv kann nur schwarz & weiss sein, Graustufen sind nicht möglich. Wir können aber für das Auge Graustufen simulieren, mit Rasterung oder Texturen. Für Fotos kann mit Rasterung oder Schwellenwert-Tontrennung gearbeitet werden. Bei Zeichnungen kannst du mit Schraffierungen und Texturen Graustufen erzeugen, oder du arbeitest mit Flächen.

Beim Zeichnen und Entwerfen solltest du darauf achten, dass du keine Pinsel mit unscharfen Kanten oder Texturen mit Graustufen verwendest. Wenn deine Vorlage hier nicht sauber Schwarz-Weiss ist, kann das beim Belichten und Drucken zu Problemen führen.

Siebdruckmotiv mit Raster: Japanische Gasse
In dem du Bilder rasterst, kannst du auch Fotos Siebdrucken
Siebdruckmotiv Tannen mit Rasterung
Raster können gröber oder feiner gewählt werden, beachte aber die Mindestgrösse für dein Siebgewebe
Siebdruck-Motiv Raster
Eine andere Methode für Fotos ist die Tontrennung mit einem Schwellenwert
Siebdruckmotiv Tempel mit Raster
Beim Einsatz einer Schwellenwert-Trennung sind gute Kontraste im Foto wichtig
Beispiel für grafisches Motiv Siebdruck
Grafische Formen und Zeichnungen eignen sich sehr gut zum Siebdrucken
Beispiel für die Verwendung von Texturen für Siebdruckvorlagen
Graustufen kannst du auch über verschiedene gezeichnete Texturen erhalten
Beispiel für die Verwendung von Texturen für Graustufen für Siebdruckvorlagen
Beispiel für die Verwendung von Texturen

Mehrfarbige Motive

Wenn wir einen Druck aus mehreren Farben möchten, müssen wir die verschiedenen Farbebenen des Motives einzeln belichten, am einfachsten auf je ein eigenes Sieb. Du kannst dann jedes Sieb mit einer anderen Farbe drucken um ein mehrfarbiges Ergebnis zu erhalten.

Beispiel 2-Farbiger Druck
Gedrucktes zweifarbiges Ergebniss
Beispiel für einen mehrfarbigen Druck – das Papier kann auch zusätzlich als Farbe eingesetzt werden und muss nicht Weiss sein.

Mindestlinienstärke & Rasterfeinheit beachten

Wie fein Details sein können, wird vom verwendeten Siebgewebe vorgegeben. Die Details können nur so fein sein, das die Emulsion mechanisch noch auf dem Sieb haften kann. Das bedeutet also, dass wir die ensprechende Mindestlinienstärken einhalten müssen:

Siebgewebemindest empfohlene Linienstärke
43 T0.75 mm
60 T0.5 mm
120 T0.25 mm

Auch wenn du ein Foto oder Graustufenbild rasterst, musst du die zum Sieb passende maximale Rasterweite einhalten:

SiebgewebeRasterweite (Linien pro Zoll)
43 T~ 20 LPI
54 T~ 25 LPI
90 T~45 LPI
120 T~60 LPI

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